M.E. stellt sich die Frage nach Roboterrechten erst dann, wenn die Roboter selbst anfangen, Rechte zu fordern. Bryson versucht ja, das Problem dadurch zu umgehen, dass sie sagt, man soll Roboter eben erst gar nicht so bauen, dass sie damit anfangen. Ihr Artikel ist allerdings eine ökonomisch naive Lobpreisung des Kapitalismus, die m.E. auch etwas über Brysons Verständnis von Ethik insgesamt aussagt. Nehmen wir mal das hier:
Zitat:
The poor are richer now than they once were. Virginia Woolf paid her live-in servants only 1% of her own annual income of £4,000 (Blair, 2008). Even a part-time domestic servant who was willing to take 1% of a modern professional salary would be unlikely to do many things that could not better be done with machines or outside services.
Genau, lasst uns einfach mal geflissentlich ignorieren, dass so mancher Vorstandsvorsitzende auch heute immer noch das Hundertfache eines einfachen Angestellten verdient (Leute werden ja schon als Sozialisten beschimpft, wenn sie fordern, das Maximalgehalt auf das Zwanzigfache zu beschränken!), und dabei Kapitaleinkünfte noch nicht einmal mit eingerechnet sind, sondern sich das nur auf sein Gehalt bezieht, und dass Großinvestoren sogar noch viel größere Profite machen.
Zitat:
But the most difficult thing with human servants is of course the fact that they really are humans, with their own goals, desires, interests and expectations which they deserve to be able to pursue.
Aha. Dass Menschen es verdienen, ihren eigenen Interessen nachgehen zu können, ist also laut diesem Artikel ein
Problem (!).
Wenn man schon mal soweit ist, dann ist es natürlich auch klar, dass es um so mehr ein Problem darstellt, wenn Roboter das selbe verlangen.