Huch. Ich habe eigentlich die ganze Zeit einen Aufsatz von Bucky zum Thema erwartet, was "diskordisch" ist, nicht das Gegenteil davon.

Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:
Undiscordisch. Dieses Wort höre ich in letzter Zeit recht häufig.
Echt? Ich hab' das
meistens nur in scherzhafter oder hypothetischer Form mitbekommen.

Um mal kurz meinen eigenen Senf dazuzugeben: Vieles von dem, was du da beschreibst als diese, äh, hypothetische Form "wahren" Diskordianismus ähnelt dem, was Zirbelisten gerne vorantreiben - komplette Zusammenhangslosigkeit, quasi keine sinnvolle Kommunikation, nur zufälliges Rauschen. Ein permanentes
non sequitur, aber permanente Punchlines ohne ernsten Bezug leiern nun mal schnell aus, es sei denn, man ist auf Drogen. Der Punkt dabei ist nicht, ob irgendwas diskordisch oder undiskordisch ist. Der Punkt ist einfach, ob etwas funktioniert.
Ich habe es immer als wichtigen Faktor im Diskordianismus angesehen, Ordnung und Unordnung gegeneinander auszuspielen, auszutauschen, Spaß damit zu haben, und damit auch schon mal aufzuzeigen, wie willkürlich diese Konzepte sind. Alle Dinge sind immer zu einem gewissen Teil logisch, ordentlich und sauber und zu einem anderen Teil wirr, unordentlich und zufällig. Aber wir können manchmal beeinflussen, welcher Part ordentlich ist und welcher unordentlich, und trotzdem etwas erhalten, das funktioniert. Darum ist der diskordianische Kalender
✱ mit seinen 5 Monaten á 73 Tagen und 73 Wochen á 5 Tagen ja z.B. auch wesentlich ordentlicher und mathematisch viel logischer als der "undiskordianische", aber mit seinen verschieden langen Monaten und seinen Wochen, die nicht ins Jahr hineinpassen wesentlich unordentlichere, gregorianische Kalender - wir halten der normalen Welt den Spiegel vor um zu zeigen, daß Ordnung eben nur das halbe Leben ist.
Insofern verstehe ich sowohl Bucky, der ohne Probleme Konzepte aus der "Welt der Ordnung" in seine ansonsten eher unkonventionellen Ansätze übernimmt, weil sie für ihn funktionieren, als auch felge, der diese Ansätze kritisiert, weil sie aus seiner Sicht fehlerhaft sind, so daß er sich eine diskordische Variation wünscht. Aber das ist ja z.B. auch das schöne am Konzept des Phooltums, oder des Diskordianismus an sich: Wenn du mit den Leeren der UniversCity, von POEE oder der Aktion 23 nicht übereinstimmst, wird dich vermutlich niemand aufhalten, deine eigene phoolische Achaodemie, diskordische Sekte oder sonst was zu gründen, und von den vorhandenen Ideen zu übernehmen
†, was dir gefällt, wegzulassen, was dir nicht gefällt, und zu ändern, was du willst.
✱: Ja, immer bringe ich den Kalender als Beispiel, ich weiß. Aber er ist ein schönes Beispiel für (scheinbare?) Intermittenz im "klassischen" Diskordianismus, für plötzlich auftretende Ordnung im Wirrwarr.
†: Natürlich sollte man nicht alles klauen und sich mit fremden Federn schmücken. Wir haben ja gesehen, daß das schiefgeht.